Umgestaltung des Linsebühl-Quartiers
In diesen Tagen wird über die Zukunft des Linsebühl-Quartiers entschieden. Der Stadtrat legt dem Parlament am 26. August 2025 einen Kredit von CHF 1,87 Mio. vor, um die Schwalbenstrasse, Konkordiastrasse und Florastrasse zu sanieren und sie in diesem Zuge umzugestalten.
Die Stadt St.Gallen möchte die einmalige Gelegenheit nutzen, die Strassen nicht nur zu reparieren und sie danach zu asphaltieren, sondern das Quartier zu begrünen, Bäume zu pflanzen, Begegnung zu ermöglichen, die Sicherheit zu verbessern und das Quartier zu beruhigen. Was, wenn die Vorlage am 26. August im Parlament aus Sparüberlegungen scheitert? Dann zementieren wir - im wahrsten Sinne des Wortes - die Situation im Linsebühl für Jahrzehnte.
Grünes Gallustal hat an der Mitwirkung teilgenommen. Wir sind der Ansicht, dass wir jetzt in die Zukunft investieren müssen, damit die Lebensqualität im Wohnquartier verbessert wird. Wenn die Stadt für Familien, junge und ältere Menschen attraktiv ist, werden sie nicht «ins Grüne» abwandern. Die Umgestaltung ist eine Investition in die Zukunft. So sehen das auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers. Schau das Reel auf Instagram hier!
Unsere Stellungnahme
Zur Minderung des sommerlichen Hitzeinseleffekts und zur Umsetzung des Reglements für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung muss die Stadt Asphaltflächen reduzieren, Flächen im Strassenraum begrünen oder für den Fussverkehr, den Veloverkehr sowie den öffentlichen Verkehr umwandeln.
Das vorliegende Projekt sieht vor, Trottoirs zugunsten von Multifunktionsstreifen, die Stadt nennt sie Infrastrukturbänder, zurückzubauen. In diesen Streifen finden Grünbereiche mit Stauden und Bäumen, Aufenthalts- und Spielflächen mit Bänkli sowie Parkfelder mit Rasengittersteinen Platz. Diese Infrastrukturbänder «sollen die Symmetrie zurück ins Strassenbild bringen», lautet es im Beschrieb der Stadt. Die Fahrbahnen werden auf 3,4 Meter reduziert. Das Konzept entspricht ziemlich genau jenem von Grünes Gallustal in M11.
Insgesamt werden ca. 430 m² entsiegelt, das entspricht ca. 11% der heutigen Asphaltfläche. 48 zusätzliche Bäume werden gepflanzt. Die Kostenzusammenstellung der Stadt weisen für die Gärtnerarbeiten total 282'400 Franken aus. Zieht man davon die Kosten für Fundationsschicht und Asphaltierung dieser Flächen ab, bleiben Mehrkosten von ca. 117'200 Franken.
Auf Abschlüsse und Bordsteine hat die Begrünung wenig Einfluss. Ob neben der Fahrbahn ein Trottoir oder eine Begrünung ist, hat keine Auswirkungen auf die Randausbildung. Gleich verhält es sich auch mit der Abschlussausbildung zum Privatgrundstück. Dort befindet sich in den meisten Fällen eine Mauer oder ein bestehender Abschluss, an den sowohl asphaltiert, als auch begrünt werden kann. Hingegen hat die Stadt Randsteine um die Rasengitterflächen gerechnet. Diese werden mit ca. 50'000 Franken zu Buche schlagen.
Bei der Kanalisation gibt es kaum Einsparungen, zumal weiterhin pro Strasse nur eine Leitung im Mischwassersystem geführt wird. Wassereinläufe fallen kaum weg, zumal es bisher nicht beidseitig welche hatte. Bei der Verlegung der neuen Werkleitungen wurden mögliche Baumpflanzungen bereits eingeplant, weshalb es deswegen zu keinen zusätzlichen Mehrkosten wegen Leitungsumlegungen kommt.
Somit ergeben sich Mehrkosten für die Umgestaltung der drei Strassen von ca. 215'000 Franken oder 11.5%. Wegen den möglicher Mehrkosten aufgrund der Umgestaltung muss dieser Kredit nicht zurückgewiesen werden.
Die Strasse wurde in den 1980ern umgestaltet. Die beiden Bäume haben sich in 40 Jahren nicht befriedigend entwickelt. Möglicherweise liegt dies an ihrer zubetonierten Lage. Sie werden entfernt und durch neue ersetzt, welche mehr Grün im den Stamm erhalten werden.
Kreuzung Schwalbenstrasse-Florastrasse: Der Abschluss zu den Privatgrundstücken wird grösstenteils durch Gartenmauern gebildet.
Die Konkordiastrasse ist schmaler als die anderen beiden, weshalb hier nur auf einer Seite Platz ist für einen Multifunktionsstreifen. Bei der letzten Neugestaltung wurden noch Schwellen eingebaut und Parkfelder wechselseitig platziert. Diese werden nun entfernt. Das Tieftempo ist erstens akzeptierter und zweitens verlangsamt durch schmalere Fahrbahnen.
Planausschnitt Florastrasse-Schwalbenstrasse