In St.Gallen stehen Wohnungen leer, während Grünflächen fehlen

Schweizweit stehen gemäss Bundesamt für Statistik 1.15% aller Wohnungen leer. Eine der höchsten Leerwohnungsziffern hat die Stadt St.Gallen: Sie steht mit 2.08% leeren Wohnungen an 135. Stelle von 153 Städten in der Schweiz. Es gibt keinen Druck, neue Wohnungen zu bauen – aber es besteht viel Potenzial, neue Grünräume zu schaffen.

Leerwohnungsbestand in der Schweiz (Karte des Bundesamts für Statistik BFS)

Kein Druck für Wohnungsbau

Von den zehn Schweizer Städten mit 50’000 oder mehr Einwohnerinnen und Einwohnern hat nur Lugano eine höhere Leerwohnungsziffer. Auch wenn man die Gemeinden mit mindestens 10’000 Einwohnerinnen und Einwohnern anschaut, ist das Resultat ähnlich: In St.Gallen gibt es genügend Mietwohnungen.

Es besteht aus der Sicht von Grünes Gallustal kein Druck, neue Wohnungen zu bauen – denn es stehen fast 1000 leer. Dies sieht man deutlich auf der interaktiven Karte des BFS und im Artikel im Tagblatt (13.09.2023).

Es fehlen Grünflächen

Anders sieht es bei den Grünflächen aus: St.Gallen landet laut dem Städtemonitoring von Avenir Suisse (Stand 2018) mit 9.6% Grünfläche auf Rang 8 der grossen und mittelgrossen Schweizer Städte. Den höchsten Anteil an Grünflächen hat Genf (17%). Sogar Luzern ist mit 13.7% grüner als St.Gallen. Mehr dazu im Analyse-Kapitel.

Fazit: St.Gallen hat jetzt die Chance, die Stadt aufzuwerten und für Zuzügerinnen und Zuzüger attraktiver zu gestalten. Erwiesenermassen sind Grün- und Erholungsräume wichtige Faktoren beim Entscheid für den Wohnort. Grünräume schaffen statt sie zu vernichten, lautet das Gebot der Stunde.