Ein Quartier mit Potenzial: Wie die aufgehobenen Parkplätze schnell und günstig entsiegelt und begrünt werden können.
Zukunftsvision: Zwischen dem Schibenertor und dem Hauptbahnhof liegt ein Quartier mit Potenzial (Visualisierung: Grünes Gallustal).
Darum geht es
Im März 2025 wurde das Parkhaus Central am Unteren Graben eröffnet. Wie beschlossen, hat die Stadt zeitgleich 114 oberirdische Parkplätze im Zentrum aufgehoben. Dies geschah durch Ummarkierung, Ausradierung oder Absperrung. Dies ist nicht bei allen Kreisen auf Zustimmung gestossen.
Das schlägt Grünes Gallustal vor
Es fragt sich, ob eine sofortige Entsiegelung und einfache Begrünung der aufgehobenen Parkflächen nicht sinnvoller wäre, um die Gegner weniger zu provozieren und gleichzeitig das Stadtklima zu verbessern.
Das Quartier zwischen Schibenertor und Hauptbahnhof wurde Mitte des 19. Jahrhunderts nach einem Überbauungsplan erstellt. Die Einheiten sind klein, die Gassen schmal. Die Struktur ist bis heute erhalten geblieben. Mit der Aufhebung der 41 öffentlichen Parkplätze eröffnet sich die Chance, das Geviert, das bisher wenig öffentliche Beachtung fand, aufzuwerten. Gerade im stark versiegelten Stadtzentrum wären Ökoflächen besonders wertvoll.
Die Hintere Bahnhofstrasse heute: Die Parkplätze wurden aufgehoben (Foto: Markus Tofalo).
Bis vor kurzem erzeugten die Parkplätze (siehe Bild der Hinteren Bahnhofstrasse) viel Suchverkehr. Die Stadt hat einige der Parkplätze umgewidmet: als Zufahrt für Handwerker*innen, für gehbehinderte Personen und Behindertenfahrdienste sowie für Zweiräder.
Grünes Gallustal schlägt vor, diese Flächen sofort zu entsiegeln und Bäume zu pflanzen. Um die Kosten möglichst tief zu halten, wird folgende einfache Umsetzung vorgeschlagen:
Den Belag entlang der Parkfelder aufschneiden, Baumgruben ausheben und Bäume pflanzen, sofern im besagten Bereich keine Leitungen im Weg sind.
Die Flächen mit Erde und Kies bis auf das Asphaltbelagsniveau auffüllen, ruderal bepflanzen.
Hauszugänge und mögliche Abstellplätze können zum Warenumschlag chaussiert belassen werden.
Dort, wo Hausbesitzer progressiv sind, kann man bereits einen zweiten Schritt gehen und bis zur Fassade entsiegeln und evtl. zusätzliche Bäume pflanzen.
Parkplatzflächen entsiegeln und begrünen: Das Beispiel vom Areal Bach zeigt eine mögliche Umsetzung (Foto: Markus Tofalo).
Die Ränder zwischen Asphalt und entsiegeltem Bereich müssen nicht speziell ausgebildet sein. Das hilft, die Kosten tief zu halten (Beispiel: Areal Bach, siehe Bild). Eine allfällige Umrandung, z.B. mit Granitsteinen, kann bei einer späteren Strassenumgestaltung umgesetzt werden. Es gibt keine Gründe, mit Baumpflanzungen bis dahin zuzuwarten, zumal es noch ziemlich lange dauern könnte, bis das Ende des aktuellen Erneuerungszyklus der Strassen erreicht ist.
Luftbild des Viertels zwischen Hauptbahnhof (links) und Schibenertor (rechts): So könnte das Geviert nach einer späteren Neugestaltung aussehen (Visualisierung: Grünes Gallustal).
Je mehr Bäume aus diesem Plan bereits jetzt gepflanzt würden, desto grüner werden die Strassen. Ergänzend sind auch Sträucher und Stauden in die entsiegelten Flächen zu setzen.
Aufgehoben wurden auch die 12 Parkplätze auf der Insel beim Oberen Graben/Schibenertor (Foto: Markus Tofalo).
Aufgehoben wurden auch die 12 Parkplätze auf der Insel beim Oberen Graben/Schibenertor (siehe Bild). Abgesperrte Parkplätze lassen Fragen aufkommen. Der Boden der Parkplätze ist offen gepflästert, die Randabschlüsse sind gestellte Granitplatten. Diese Fläche könnte sofort begrünt werden. Mit der Konzentration der Fahrbahnen auf der Westseite der Insel wird diese Insel Teil des neuen Platzes vor dem Union-Gebäude. Dieser Plan sollte nicht in Abhängigkeit mit der Umsetzung der neuen Bibliothek stehen. Mit dem Rückbau der 12 Parkplätze sollte nicht länger zugewartet werden.